Region 13
Bayerischer Wald, Unterbayern, Oberbayern, Chiemgau

Drei-Bethen-Quelle bei Leutstetten

ein Erfahrungsbericht

von Doreen Doristochter


An einem schönen, sonnigen Oktobertag im Jahre 10 JdF fuhren Daniela und ich per Rad die Würm aufwärts von München Pasing nach Starnberg. Die in der MATRIAVAL 7 sehr schön beschriebene 3BethenQuelle bei Leutstetten interessierte uns sehr.

Wir folgten der Würm entlang einem schönen Radweg durch Wohngebiete und Wälder. Vor dem Besuch der Quelle kehrten wir im Forsthaus Mühltal ein, wo wir sehr lecker gegessen haben. Hinter dem Forsthaus fuhren wir über die Strasse und über eine hübsche Brücke über die Würm. Dort steht eine Tafel mit einer kleinen Karte und Informationen über die ehemalige Untere Mühle im Würmtal. Wir waren ganz nah. Am Weg fanden wir außerdem ein kleines hübsches Haus mit rundem Türmchen. In der Hauswand eingelassen findet sich anstelle einer Madonna eine nackte Jägerin mit Hirschkühen. Sie erinnerte mich an die Göttin Diane. Im Haus selbst wohnt ein älteres Ehepaar, das sehr nett ist. Sie wissen viel Interessantes über die 3 Bethen Quelle zu erzählen.

Ein paar Schritte nach dem Haus kündigt sich die Quelle schon mit bunten Bändern in den Bäumen an. Welch eine Ausstrahlung! Wir waren tief berührt. Fast alle Wanderer und Radfahrer hielten an, besuchten die Quelle und erfrischten sich. Viele Menschen kommen auch mit Kanistern, um sich das gut schmeckende Wasser abzufüllen.

Den steilen Hang schmücken Bänder und Bilder. Am Fuß des Hangs befindet sich der Quelltopf. Ich persönlich sehe immer 3 Zuflüsse, aus denen das klare Wasser strömt. Die Göttin offenbart sich hier in ihrer ganzen Schönheit. Für uns ist es die weiße Göttin.

Am Quelltopf steht auf einem Stahlsockel die Madonna. Neben der ganzen Urwüchsigkeit wirkt sie auf uns seltsam fehl am Platz.

Auf der anderen Seite des Weges strömt das Wasser aus dem Rohr und fließt weiter den Hang hinunter, der übersät ist mit aufgeschichteten Steinpyramiden. In den Ästen der verschiedenen Bäume sind bunte Bänder geknüpft, teilweise mit Wünschen beschrieben. In allen Ritzen, Mulden, alten Baumstämmen fanden wir Gaben an die Quelle. Das ganze Gelände ist feucht. Noch weiter unten ergießt sich das Wasser im Delta in die Würm. Moos, Pilze, Schilf, junge und alte Bäume. Das Kind in uns ging auf Entdeckungstour.

Die Ausstrahlung dieser wundervollen Quelle und der Gaben für sie kann nur bedingt in Fotos eingefangen werden. Ich kann daher jede Frau nur ermuntern, die Quelle selbst zu besuchen und ihr Wasser zu kosten.

Erfüllt und gestärkt fuhren wir weiter. Nach ca 100m fanden wir eine weitere Quelle, bei der das Wasser aus einem vermoosten Rohr fließt. Ein kleiner Trittstein erlaubte uns, vom Wasser zu kosten: süß. Um die Quelle herum ist auch hier alles sehr feucht. Viele Baumstämme sind mit Moos bedeckt, in den Zweigen der Bäume sind einige Bänder geknüpft, auch eine Kette wurde als Gabe abgelegt. Diese Quelle war ruhiger, wurde kaum beachtet, fast verwunschen. Wir begegneten hier der schwarzen Göttin, weise und tief.

Wo eine zweite Quelle ist, kann die dritte Quelle nicht weit sein, dachten wir uns und sahen uns um. Etwa 100m weiter den Weg entlang, versteckt im tiefer gelegenen Gelände fanden wir sie. Das Quellwasser kommt hier direkt aus dem Hang, der Quelltopf erscheint sehr tief. Viele junge Bäume säumen die Quelle, auf abgestorbenen Baumstämmen blühten weiße Blumen. Eine Kette mit Fatimas Hand, ein Runenarmband ein paar Bänder wurden als Gaben hinterlegt. Hierher kommen vielleicht Frauen mit Kinderwunsch – so sahen für uns die geschenkten Spielsachen aus. In dieser Quelle haben wir für uns die rote Göttin entdeckt.

An 3 Quellen fanden wir die Göttin in ihrer dreifachen Gestalt. Der Quelltopf der Drei-Bethen-Quelle hat 3 Zuflüsse. Es war eine magische Begegnung.

Danach, auf den Weg nach Starnberg, fanden wir auf einem kleinen Hügel eine Kapelle nahe am Ortseingang, in der 3 heilige Frauen abgebildet sind. Die weiße, rote und schwarze Göttin. Auch dies ist sehr sehenswert.

Doreen Doristochter

Anreisetipps:
Eine Radtour ist für mich die schönste Anreise zur Quelle. Bei schlechtem Wetter kann die Quelle auch mit dem Auto angefahren werden. Kurz vor Leuterstetten ist Gut Rieden angeschrieben. Am S-Bahnhof Würmtal, der nicht mehr in Betrieb ist, kann das Auto geparkt werden. Von dort ist es nur noch ein kurzer Spaziergang.


Einkehrmöglichkeiten:
Forsthaus Mühltal
Schlossgaststätte Leutstetten