Region 8
Thüringer Becken, Vogtland, Thüringer Wald


Die Saalfelder Feengrotte

Daniela Parr


Am Rande des thüringischen Städchen Saalfeld befinden sich die Saalfelder Feengrotten, die als Schaubergerk in dem 1850 aufgegebenen Alaunschieferbergwerk eingerichtet worden sind. Die Präsentation der Höhle ist eher auf Eltern mit Kindern ausgerichtet, aber ein Besuch lohnt sich auch ohne Kinder.

Doreen und ich liefen zusammen mit einer Gruppe Jugendlicher auf Schulausflug in das Bergwerk hinein, was sich deutlich in der Lautstärke bemerkbar machte. Vielleicht wären es bei einem Besuch am Nachmittag weniger Schüler gewesen.

Im Inneren der Höhle bestaunten wir die vielfältigen Tropfsteine. Sie wachsen überraschend schnell und bilden Stalagmiten und Stalagtiten. Daraus entstand eine bizarre Wunderwelt, die 1910, zwanzig Jahre nach der Schließung des Bergwerks, wiederentdeckt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.

Wir erfuhren, dass die "Gralsburg" in der Steinformation "Märchendom" Richard Wagners Sohn als Bühnenvorlage für die Oper Tannhäuser inspirierte.

Durch das Vorkommen von 30 verschiedenen Mineralien leuchtet die Höhle in allen Farben, von gelb über grün bis tiefschwarz. Die  DREI  Säle im Inneren der Höhle werden für Besuchergruppen mit wohldurchdachten Lichtarrangements beleuchtet und bringen die Farben gut zu Geltung. Im Jahre 1993 wurden die Höhlen als farbenreichste Schaugrotten der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen.

An dem Wänden finden sich außerdem helle Ablagerungen von Diadochit, das auch als Höhlenbutter bezeichnet wird. Es ist leicht, hier mit den Fingern Abdrücke zu hinterlassen. Diese sog. Höhlenbutter enthält in kleinen Mengen Arsen, das früher als Appetitanreger und Aphrodisiakum (!) verwendet und in gedrehten Pillen verabreicht wurde.

Am Ausgang der Höhle bekamen wir alle einen kleinen Edelstein als Geschenk überreicht.

Wir streiften noch kurz durch die Souvenirabteilung in der Ausgangshalle. Dort sprudelt auch die in Edelstahl eingefasste "Gralsquelle", deren mineralreiches Wasser hier mit bereitgestellten Bechern verkostet werden kann.

In der Stadt Saalfeld wird heute noch eigenes Bier nach alten Rezepten gebraut. Auch der Nachtisch "Saalfelder Detscher" (Pfannkuchen) mit Malzkaffee schmeckt sehr lecker.

Daniela Parr