Region 8
Thüringer Becken, Vogtland, Thüringer Wald


Eisenach, Frau Venus im Hörselberg und die Drachenschlucht
Drei Frauen auf Reisen
Gabriele Kapp



Eisenach


Anfang der 2. Juliwoche 2014 reisen drei Frauen aus dem zweiten Studiengang der HAGIA nach Eisenach auf den Spuren der Frau Venus.

Die Stadt  Eisenach selbst hat von der Frauengasse angefangen bis zum Frauenberg hinauf und zur Warthburg alles, was das Herz der landschaftsmythologisch Interessierten höher schlagen läßt!

Es ist ein wahres Vergnügen, wenn man nach der zauberhaften Einführung durch Heide Göttner–Abendroths Beitrag zur Venushöhle in die Landschaft der Frau Holle bei Eisenach eintaucht. Denn wie schon Marco Polo richtig sagte: Man kann nur sehen, was man weiß:

Und das ist hier in Eisenach eine ganze Menge !

Wir hatten die schöne Gelegenheit, im dem idyllischen Dorf Eckhardtshausen in der Ferienwohnung zu wohnen - Eckkhardt, einer der Liebhaber der Frau Venus und keine 8 km von Eisenach entfernt !

Auf der Fahrt nach Eisenach fährt man am Rennsteig entlang über die Hohe Sonne ins sogenannte Mariental : Wie ein Einweihungsweg auf einer grünen baumumsäumtem Talstrsse gelangt man in die Stadt.

In der Stadt selbst am Rathaus findet man neben vielen anderen Hinweisen auch die Fischgöttin, die Piscine: Mit zweigeteiltem Schwanz halb Mensch , halb Frau eine Sheila – na- Gig Europas.

Und in einer der Kirchen- St. Nicolai -die evangelische findet sich- wir haben Glück, die Mesnerin schließt gerade auf  : eine wundervolle Krypta im Schoss der Erdmutter.

In zwanzig Minuten etwa kann man auf vielen verschiedenen Wegen von der Stadt aus hoch  auf die berühmte ehrfurchtgebietende- weil auch große- Warthburg wandern. Die Aussicht ist wundervoll, während die Enge im Burghof und das Gefälle mich eher einengt und schaudern macht.


Frau Venus im Hörselberg

Am Dienstag geht es nun wirklich über das Dörfchen Hastrungsfeld auf den Hörselberg. Von weitem schon sieht man die helle freundliche Felsrippe und wir fahren den wenig befestigten Weg ganz hoch zum Parkplatz unterhalb des Hollehauses.

Von hier aus wandern wir am Grat entlang, gesäumt von lila Orchideen-ähnlichen Blütenpflanzenteppichen und Frau Holle hebt extra für uns die Nebelschleier, so dass wir die Wartburg auch wirklich sehen können, zusammen mit der üppigen, lieblichen Landschaft.

Man kommt von oben den Gratweg entlang und ich stelle erfreut fest, dass das widerständige Volk der Thüringer sich die heidnische Erotik der Frau Venus nicht in keusche „Liebe“ verchristlichen ließ : Das Schild spricht eine deutliche Sprache !

Namen vertauscht ?

Wir gehen an der Beschilderung zum steilen Abstieg zur Thannhäuserhöhle vorbei, lassen diesen links liegen bis zum Abzweig zur Venushöhle. Hier stellen wir fest, dass die Namen wohl umgekehrt sind, wie HGA sie verwendet hat: Die Venushöhle ist klein und tief – die Wächterhöhle. Als Daniela sie begangen hat, war sie vergittert, das ist sie jetzt im Sommer nicht. Im Winter allerdings ruhen hier die Fledermäuse des Umlandes.

Und von dieser (sogenannten) Venushöhle aus führt ein sehr schmaler Pfad direkt an der Felsrippe entlang nach hinten zur Thannhäuserhöhle, die HGA als Venushöhle beschreibt. So spart man sich den kurzen steilen Abstieg vom Wanderweg!

Steht man davor verschlägt es einer fast den Atem, so erhaben und licht und überraschend ist der Eindruck, die Atmosphäre. Die Höhle ist schmal und hoch und in ihrem Inneren geht es wie beschrieben etwas nach unten.

Der  rosarote Liebesschein lässt sich sogar von der Kamera einfangen ! Eine wahrhaft schöne Belohnung, die lange nachwirkt !

DIE WAHRE VENUSHÖHLE !

Es ist, als ob die Gestalt der hohen Frau hier im Stein sichtbar wird und weiterleuchtet, auch im Herzen und der Seele der Betrachterin.





Die Drachenschlucht – Schoßraum der Einen
Die wilde Klamm  aus dem Geröllbach mit Auskalkungen und Strudelnischen


Ist man sowieso hier in der Gegend, so ist es geradezu ein Bedürfnis, die  Drachenschlucht im „Mariental" zu begehen.  Das ist , - wie bei unserem Besuch - nicht immer möglich, denn tagelange Regenfälle verhindern wegen Hochwasser den Durchstieg. Doch schon allein der Eingang bis zur Enge offenbart uns seine Unterweltskraft.

Drachenschlucht - ein Hinweis auf den schwarzen Venusaspekt der Holle. Und aufgrund des bezaubernden Wechselspiels von fast dschungelähnlichen dicken mit Wasser vollgesogenen Farnen und Moosen und reichlich fließenden Wassern erspürt sich eine wirklich im Zauberland des Göttinschoßes.

Gabriele Kapp