Region 6
Niederrhein, Eifel, Hunsrück, Pfalz und Saarland

Altschlossfelsen, Krappenfelsen, Christkindlfelsen
Die schönsten Felsformationen der Südwestpfalz
von Daniela Parr


Altschlossfelsen

Um zu den Altschlossfelsen zu gelangen, parke ich am Spießweiher. Schon auf dem Parkplatz freue ich mich über die tiefrote Farbe des Waldbodens, die ich von meiner Heimat der Pfalz gut kenne. Vom Parkplatz aus führt ein Weg nach Westen in den Wald. Ich befinde mich auf dem "Helmut-Kohl-Wanderweg".

Ich wähle den nördlicheren Weg, der ein Stück weiter oben verläuft und komme zu einer aufgetürmten Felsformation. Es tut gut, an diesem heißen Tag auf dem Plateau dieses Felsens eine Zeit lang auszuruhen. Unten spazieren mehrfach Wanderer vorbei, die meine Anwesenheit nicht bemerken.

Ungefähr 500 Meter weiter erwartet mich die nächste Felsformation mit dem Namen "Hoher Stein". Die Tönung geht hier schon mehr ins Rötliche, als an dem grauen Felsen vorher. Ich merke deutlich, dass ich auf dem richtigen Weg zu den Altschlossfelsen bin.

Die Steinformation erinnert mich an ein Riff im Meer. Auf einem schmalen Fuß liegt ein breiterer Felsbrocken auf. Das Ganze hat die Form eines breiten Pilzes. Bei dem Namen "Hohler Stein" muss ich sofort an Holle-Stein denken. Es scheint ein alter Kultplatz zur Verehrung der Göttin Holle zu sein.

So glattgeschliffen, wie die Wände des Sockels sind, lag dieser Felsen mit Sicherheit vor Jahrmillionen von Jahren einmal auf dem Meeresgrund. An den poröseren Stellen des Felsen befinden sich kleine Löcher, die schöne Muster abgeben. Mir ist, als könnte ich die Fische noch schwimmen sehen.

Die ganze Felsformation steht wie auf Säulen. Im Inneren befindet sich eine Höhle, in der es schön kühl ist. Es macht Spaß, das gesamte Areal zu erforschen, da es immer etwas Neues zu sehen gibt.

Auf dem Wanderweg taucht ein Pärchen auf, die mit einer Karte zu den Altschlossfelsen unterwegs sind. Ich laufe hinter den beiden her. Nach einem Kilometer entscheiden sie sich für den linken Weg. Ich nehme den rechten und komme an einem Schild mit Informationen über die Altschlossfelsen heraus. Die gesamte Felsformation ist 1,5 Kilometer lang und durchschnittlich 25 Meter hoch. Bekannt und viel fotografiert wird meist nur der vordere, besonders markante Teil der Felsen.

Nach einem kleinen Anstieg erreiche ich die Altschlossfelsen. Vorne an der Ecke liegt ein bügeleisenförmiges Gebilde in der Sonne und gleich dahinter sehe ich die vertrauten roten "Türme" aufragen. Ich bin überwältigt von der roten Farbe der Felsen. Die rote Tönung der Steine rührt von einem hohen Anteil von Eisenhydrat im Sandstein her.

          

Eine ganze Zeit lang sitze ich einfach nur zwischen den Felsen und genieße die Aussicht. Weiter hinten entdecke ich das Pärchen, das vorhin in eine andere Richtung abgebogen ist. Auch sie haben den Weg gefunden. Ab und zu höre ich französisch sprechende Gruppen die Felsformation passieren. Mir fällt ein, dass die französische Grenze nicht weit von hier verläuft.

              

Schließlich folge ich ebenfalls dem Verlauf der Felsformation. Einige der Felsen lassen mich sofort wieder an eine Unterwasserlandschaft denken.

         

In den Sandstein wurden vom Meerwasser größere und kleinere Löcher gespült. Hochaufragende Säulen wechseln sich mit "Riffen" ab. Die Felsen stehen wie Pilze auf einem schmalen Fuß mit einem breiten Deckstein darüber.

In einer kleinen Höhle kann ich in der Decke wieder die charakteristischen Löcher erkennen. Das Gestein hat sich vor mehreren Millionne Jahren aus Erdablagerungen im Urstromtal des Germanischen Beckens gebildet. Auch dieser Stein lag also vor vielen tausend Jahren auf dem Meeresgrund.

Seit das Wasser zurückgegangen ist, nehmen die Altschlossfelsen eine bedeutende Stellung in der Gegend ein. Zu Zeiten der Römer führte die Salzstraße zwischen Metz und dem Rhein direkt an der  Felsformation vorbei. Es wird vermutet, dass die Grafen von Zweibrücken oben auf den Felsen eine Grenzfeste errichtet haben. Von einer Nutzung durch noch viel frühere Kulturen zu kultischen Zwecken kann ausgegangen werden. Auch unseren Vorfahren muss die Schönheit dieser Steine aufgefallen sein.


Fladensteine
Eine weitere hübsche Felsformation ganz in der Nähe des Sportplatzes Bundenthal.

     


Krappenfelsen
Der malerisch abgelegen liegende Krappenfelsen.

    

    


Christkindlfelsen
Ein paar hundert Meter weiter, ein Märchenplatz für Wunschzettel.

         

         


Frauenfelsen
Eine Felsformation mit dem Namen Frauenfelsen.

         


Wolfslöcher
Nicht leicht zu finden und daher ein Geheimtipp: die Wolfslöcher.

         

         

Daniela Parr